Wie Sie Ihrem Hund durch die Coronakrise helfen
Ein Beitrag von Louisa Schipp

Für uns alle hat sich der Alltag aktuell stark verändert. Wir verbringen viel mehr Zeit zu Hause. Damit hat sich auch der Tagesablauf unserer Hunde erheblich geändert, denn viele Hundehalter arbeiten im Home Office. Dadurch, dass Kita, Schule und Freizeitaktivitäten wegfallen, beschäftigen sich auch die Kinder viel mehr in den eigenen vier Wänden.
Was bedeutet der veränderte Tagesablauf für unsere Hunde?
Nehmen wir als Beispiel einen Hund, der in einer 4-köpfigen Familie lebt:
Der Alltag des Hundes sah bislang so aus, dass die ganze Familie um 7:30 Uhr das Haus verlässt. Die Eltern gehen zur Arbeit und die Kinder in die Schule. Der Hund ist von 7:30 Uhr bis 12:00 Uhr alleine, dann kommen die ersten Familienmitglieder nach Hause.
Der Hund war also regelmäßig vormittags ca. 4,5 Stunden pro Tag alleine. Für einen Hund, der das ‘Alleine bleiben‘ gelernt hat, ist das grundsätzlich kein Problem.
Im geänderten Tagesablauf ist der Hund jetzt den ganzen Tag mit seinen Menschen zusammen. Er bekommt mehr Aufmerksamkeit und Beschäftigung als sonst und wird den ganzen Tag immer mal wieder angesprochen. Außerdem hat die Familie womöglich jetzt auch viel mehr Zeit für größere Spaziergänge, Wanderungen und andere Aktivitäten. Der Hund genießt also zu diesen Zeiten ein größeres „Entertainment-Programm“ als in seinem normalen Alltag.

In unserem Seminar “Training mit Hibbelhunden” bekommen Sie kompetente Hilfestellung für den Umgang mit Ihrem hibbeligen Hund und Anregungen für mehr Ruhe im Alltag.
Der Alltag kehrt ein – und jetzt?
Doch irgendwann – und wir hoffen möglichst bald – wird unser Alltag wieder einkehren. Was passiert dann? Im besten Fall gelingt die Rückkehr in den normalen Alltag problemlos. Möglicherweise hat sich der Hund aber sehr an die permanente Anwesenheit seiner Menschen gewöhnt und entwickelt Trennungsängste, wenn plötzlich wieder die ganze Familie zeitgleich das Haus verlässt.
Wie kann ich vorsorgen, dass der Hund problemlos in den gewohnten Alltag zurückfindet?
Ein wichtiger Aspekt ist, dass wir dem Hund nicht permanent bespaßen und ihm durchgehend unsere Aufmerksamkeit schenken, auch wenn es uns schwer fällt. Besonders wenn er anfängt uns im Haus ständig hinterher zu laufen, ist es wichtig den Hund für kurze Phasen mal nicht anzusprechen. Jede Ansprache ist eine Art von Aufmerksamkeit und kann für den Hund eine Belohnung darstellen. Dass der Hund uns im Haus auf Schritt und Tritt folgt, sollte sich für ihn auf keinen Fall lohnen, da es dazu führt, dass er zu wenig schläft und keine Ruhe findet.

Wenn er sich auf seinen Platz legt und entspannt dort liegen bleibt – auch, wenn zum Beispiel die Kinder an ihm vorbei laufen – kann der Hund dafür zwischendurch belohnt werden. Empfehlenswert ist eine ruhige Belohnung, damit der Hund dadurch nicht wieder hochfährt. Ein wildes Spiel ist daher zur Belohnung nicht geeignet, stattdessen könnte der Hund ruhig gestreichelt werden.
Wenn es möglich ist, sollte der Hund auch in diesen Zeiten zwischendurch mal alleine zuhause sein.
Alternativ können wir zum Beispiel darauf achten, hin und wieder die Türen hinter uns zu schließen und somit kurzzeitig eine räumliche Trennung zum Hund herstellen.
Auf diese Dinge zu achten ist für uns nicht besonders aufwendig. Wichtig ist nur, dass es uns bewusst wird. Denn das kann unserem Hund den Übergang in den Alltag deutlich erleichtern.
Falls dem Hund der Übergang aus dem „Corona-Alltag“ in den „normalen Alltag“ trotzdem schwer fällt, wird das CaniPedia-Team Sie gerne individuell beraten und einen individuellen Trainingsplan mit Ihnen entwickeln.